Reederei Deilmann

ms-deutschlandDie Reederei Peter Deilmann ist ein familiengeführtes Traditionsunternehmen, das seinen Sitz in Neustadt in Holstein hat. Die Reederei hat sich in den letzten Jahrzehnten im Bereich der Luxuskreuzfahrten etabliert und bot seinen Gästen an Bord stets anspruchsvolle Schiffsreisen.

Peter Deilmann – Der Gründer

Der Gründer und über viele Jahre hinweg Leiter der Reederei war Peter Deilmann. Er absolvierte bereits in jungen Jahren eine Lehre bei einer Reederei und arbeitete viele Jahre in verschiedenen Position bei vielen internationalen Unternehmen. Seine ersten unternehmerischen Tätigkeiten begannen in Lübeck, wo er kleinere Boote kaufte und Touren für Touristen und Fischer anbot.

Mit dem Umzug des Kleinunternehmens 1973 von Lübeck nach Holstein, kaufte Deilmann auch die ersten beiden Frachtschiffe. Er besaß unternehmerisches Talent und so konnte er in kurzer Zeit Profit aus dem Einsatz der Frachtschiffe ziehen. Mit dem erwirtschafteten Geld eignete er sich eigene kleinere Fahrgastschiffe an und kaufte weitere Schiffe auf, die dann zu Kreuzfahrschiffe umgebaut wurden. Mit diesen Schiffen wurden erstmals Kreuzfahrten auf der Ostsee angeboten.

80er Jahre – Auflösung des Frachtgeschäftes


Da Peter Deilmann die Zukunft in Kreuzschifffahrten sah, verkaufte er nach und nach die Frachtschiffe der Rederei und gab 1979 bei der HDW den Bau des ersten eigenen Kreuzfahrtschiffes, die Berlin, in Auftrag. Ebenfalls in dieser Zeit, kaufte er ein weiteres Kreuzfahrtschiff, die Regina Mars, das 276 Passagieren Platz bot und weltweit eingesetzt wurde.
In diesem Jahr entwickelte sich auch das Leitmotiv “ Deutsche Kreuzfahrtentradition“. Unter diesem Motto etablierte sich die Reederei im Kreuzfahrtgeschäft und wurde bald zu einem beliebten Anbieter von Kreuzfahrten. In den kommenden Jahren wurden nach und nach neue Schiffe in Auftrag gegeben. Auch in der Flusskreuzschifffahrt etablierte sich die Reederei. Der Kauf der Donauprinzessin, mit der Fahrten auf der Donau angeboten wurden, trug hierbei wesentlich dazu bei, dass auch dieser Bereich von mehr und mehr Menschen genutzt wurde.
Ein schwarzer Tag in der Geschichte der Reederei war der 25.07 2000. An diesem Tag verunglückte das Flugzeug, das 113 Menschen nach New York bringen sollte um dort eine Karibikkreuzfahrt auf der MS Deutschland anzutreten.

Neustrukturierung innerhalb der Reederei und die folgende Insolvenz 2009

Im Jahre 2003 starb der Gründer und bisherige Leiter der Reederei, Peter Deilmann, in London. Daraufhin übernahmen seine Töchter, Gisa und Hedda, die Leitung des Unternehmens. Da Sie bereits seit längerem im Unternehmen tätig waren, kannten Sie die Vision ihres Vaters, die Reederei zum führenden Anbieter von Kreuzfahrten zumachen und führten diese fort. Noch zu seinen Lebzeiten bestimmte er Traute Hallmann-Schulze und Norbert Becker im Falle seines Todes zu den neuen Geschäftsführern des Unternehmens.
Die erste große Amtshandlung der neuen Leiter war die Entscheidung, die MS Berlin, die 2004 ihre letzte Fahrt hatte, durch einen Neubau zu ersetzen. Aufgrund steigender finanzieller Probleme kam es aber nie zum Neubau. Die Auftragslage wurde auch in den folgenden Jahren nicht besser, so dass man im Juni 2009 Insolvenz anmelden musste. Drei Monate zuvor waren bereits die Flusskreuzfahrten der Schiffe Dresden und der Königstein eingestellt, da die Passagierzahlen drastisch zurückgingen.
Als ausschlaggebender Faktor für diesen Rückgang war nach Angaben des Unternehmens der Rückgang von Buchungen amerikanischer und britischer Kunden verantwortlich. Am 1.09.2009 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet und Edgar Grönda, bisher als Rechtsanwalt fungierend, wurde als Insolvenzverwalter benannt. Der Insolvenz im Sommer 2009 folgten 75 Kündigungen und 45 Mitarbeiter behielten ihren Arbeitsplatz innerhalb der Reederei.

2010 – Fortführung der Peter Deilmann Reederei GmbH & CO. KG

Die Reederei wurde vom Insolvenzverwalter weiter betrieben und hatte ihren Firmensitz von nun an in Ganderkesee. Kurze Zeit später wurde der Hauptsitz jedoch wieder nach Neustadt verlegt, wo die Töchter Deilmanns weiterhin im Unternehmen tätig waren, fortan als Geschäftsführerinnen. Im Mai 2010 musste das Unternehmen einen weiteren Schicksalsschlag verkraften. Ein Brand auf der MS Deutschland verursachte Reparaturkosten in Millionenhöhe sowie einen erneuten Imageverlust.
Daraufhin wurde die Reederei im August 2010 von der Industriegesellschaft Aurelius AG mehrheitlich übernommen. Dies war die einzige Möglichkeit das Unternehmen fortzuführen, auch wenn das zur Folge hatte, dass Hedda und Gisa Deilmann nur noch knapp fünf Prozent der Firma besaßen.
Sie agieren in der Zukunft vorwiegend als Botschafterinnen des Aushängeschildes der Reederei, der MS Deutschland, das weiterhin als ZDF- Traumschiff im Einsatz war. Neuer Geschäftsführer wurde Andreas Demel.

Zukunftsaussichten

Die MS Deutschland ist als einziges Luxuskreuzfahrtschiff der Deilmann Reederei erhalten geblieben. Das Angebot an Kreuzfahrten erstreckt sich weiterhin über nahezu alle Kontinente, jedoch bleibt abzuwarten, ob die einstige Vision des Gründers Peter Deilmann über die nächsten Jahrzehnte hinweg fortgeführt werden kann.

© Foto Reederei Deilmann Presse

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Eine Antwort

  1. 15. Juni 2013

    […] mir dabei, dass wir jeden Tag uns aussuchen konnten, wo wir essen würden. Das Angebot auf der MS Deutschland ist wirklich […]

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