Nilkreuzfahrt mit Luxuslinern
Der Nil ist mit 6671 km der längste oder zweit längste Fluss der Erde, da die Länge des Amazonas zwischen 6400 und 6800 Kilometern definiert wird. Der Nil entspringt in Ruanda und Burundi und fließt dazwischen durch 6 Staaten, u. a. durch, wie schon erwähnt, Ruanda, Burundi, Tansania und Ägypten.
Eine Nilkreuzfahrt ist auf jeden Fall ein Erlebnis. Vor Beginn einer Urlaubsreise nach Ägypten sollte man sich selbstverständlich über die Bräuche, Sitten und Gewohnheiten des Landes erkundigen. Dazu gehört natürlich auch die richtige Kleidung, man sollte z.b. auf Superminis verzichten. Ratsam wäre auch sich wärmere Kleidung mitzunehmen, da es in der Wüste ziemlich kühl wird. Die Auswahl der Schiffe ist groß, man hat die Wahl zwischen 1 Sterne und 5 Sterne Schiffen. Sie alle bieten einen guten Komfort, bei 5 Sterne Schiffen gibt es auch Suiten oder Luxuskabinen. Eine Erfrischung tagsüber am Pool sollte man sich gönnen, ausruhen darf man dann auf einer der Liegen.
Flusskreuzfahrt auf dem Nil – Ägypten entdecken
Flusskreuzfahrten auf dem Nil
Die Reiseroute sollte auch festgelegt werden, denn hier kann man von verschieden Stationen losfahren, z.b. von Kairo nach Abu Simbel. Kairo muss man sehen, es ist die Hauptstadt Ägyptens, aber diese Stadt ist nicht in der Zeit stehen geblieben, sie kann locker mithalten mit Tokio oder New York. Rund um die Uhr ist was los, schauen sie sich den Khan-El-Khalili Bazar auf jeden Fall an, hier duftet es nach Gewürzen wie im alten Ägypten.
Am Rande der Stadt befinden sich die Pyramiden von Gizeh, wer die altertümlichen Tempel, Gräber oder im Herzen der Stadt das ägyptische Museum noch nicht gesehen hat, hat schon was verpasst. Weiter geht es nach Luxor, verpassen sie hier nicht den berühmten Karnak-Tempel, es ist eines der größten Tempelanlagen mit einer Ausdehnung von 100 Hektar. Hier spürt man das alte Ägypten, man wird versetzt in die Zeit der Pharaonen. Schauen sie sich auch den Luxor Tempel an, faszinierende Bauweisen von Amenophis dem Dritten.
Der Gott Amun wird hier oft mit Widderkopf gezeigt. Besuchen sie auch andere geschichtliche Bauwerke, u.a. die Memnon Kolosse oder den Hatschepsut Tempel. Fährt man mit dem Schiff weiter, kommt man nach Assuan, hier kann man den Philae Tempel der Göttin Isis bewundern und bestaunen. Die Göttin der Liebe fand hier das Herz ihres Mannes, nachdem dieser von Seth getötet worden ist. Die Reise geht weiter in die letzte aufregende Stadt am Nil, nach Abu Simbel. Besuchen kann man den Tempel des Pharaos Ramses den Zweiten. Ein spektakuläres Ereignis geschieht zum 22. Oktober, denn bei Sonnenaufgang fällt Licht in das Heiligtum und strahlt 60 Meter tief in das Innere des Tempels, drei der von vier aufgestellten Statuen werden erleuchtet, nur die Vierte bleibt immer im Dunkeln. Solche und noch viel mehr interessante, abwechslungsreiche Momente, Geheimnisse oder wie man es auch immer nennen mag können sie hier erleben, am Nil, in einem Land das mehr Fragen aufweist, als alles andere.
Nilkreuzfahrt 2004
Im April 2004 haben meine Frau und ich eine Nilkreuzfahrt durchgeführt. Noch jetzt in meiner Erinnerungen kann ich nur von einem absoluten Alptraum sprechen. Die Reise wurde über ein angeblich auf Ägypten Reisen speziallisiertes Reisebüro in Hamburg gebucht. Der Flug wurde mit Ägypt-Air durchgeführt, alleine schon dies war ein Abenteuer für sich. Es begann mit einer mehrstündigen Wartezeit, also einer Verspätung am Abflughafen in Berlin. Der Service an Bord der Maschine, die bestimmt vor 30 Jahren schon mal bessere Tage hatte, war grauenhaft und nicht genießbar und ich machte drei Kreuze als die rund 4 Stunden Flugzeit zu Ende waren.
In Kairo so war es gebucht sollten wir ein Nacht bleiben. Bedingt durch die Verpätung kamen wir erst gegen 22 Uhr im Hotel an und mussten bis fast 2 Uhr in der Nacht warten bis man uns unser Zimmer zuteilte. Gebucht war ein 5-Sterne Hotel, was wir bekamen hatte eigentlich den Namen Hotel nicht verdient und ich vermute man hatte vor der 5 der Sternekategorie das Minuszeichen vergessen. Ich habe schon in Jugendherbergen übernachtet die um einiges besser und vor allem sauberer waren.
Also um 2 Uhr aufs Zimmer, völlig übermüdet und durchgeschwitzt, duschen nicht möglich weil Lampe im Bad nicht funktioniert, hygiänische Zustände im Badezimmer ein Alptraum. Am nächsten Morgen ist Wecken gegen 6 Uhr, dann zu einem Frühstück auf das man lieber verzichtet hätte, danach halbe Stunde Zeit zum Kofferpacken, Koffer abgeben und dann in den Bus, so gegen 8 Uhr, natürlich mit Koffer, die bleiben dann während der Besichtungen am Tag im Bus, und am Abend ist dann Abflug von Kairo nach Luxor. Um 21 Uhr sollte der Abflug sein, der Flieger kommt gegen 23.30 Uhr. Ich habe die Schnauze gestrichen voll.
Das Programm tagsüber war ganz nett, mit den Pyramiden von Gizeh, die wirklich sehenswert sind, aber von einer Menge Wegelagerer wirklich belagert werden, die alle ihre Dienstleistungen an die westlichen Urlauber bringen wollen. Man fühlt sich seiner Haut nicht sicher, wird ständig von hinten und von Vorne angelabert, soll dies und jenes kaufen, soll Wasser kaufen, billigen Schmuck, irgendwelchen Scheiss. Nach gut 4 Stunden endloser Geduld reißt mir fast die Hutschnur als einer dieser Kameltreiber (hier kein Schimpfwort, sondern wirklich ein Kameltreiber) mir seinen verlausten und verfilzten Turban auf den Kopf setzt um mich damit zu animieren, einen Ritt auf seinem Kamel zu unternehmen. Ich hatte glücklicherweise ausreichend Sagrotantücher mit und konnte Schlimmeres verhindern, hab mir aber den ganzen Tag den Kopf gekratzt.
Alles schön anzusehen, die Pyramiden sind das einzige noch erhaltene Weltwunder der antiken 7 Weltwunder. Drei an der Zahl, die Große Pyramide (Cheops-Pyramide), Mittlere Pyramide (Chephren-Pyramide), sowie die Kleine Pyramide (Mykerinos-Pyramide).
Wie gesagt ging es dann am Abend, oder besser in der Nacht weiter mit dem Flieger nach Luxor. Dort am Flughafen wurden wir vom deutschen Reiseleiter schon sehnsüchtig erwartet. Der verfrachtete uns in einen Kleintransporter, da hinten schon alles voll war, musste ich mit vorne sitzen. Ganz spannend für einen vorsichtigen Autofahrer wie mich, war, dass die wahnsinnigen Ägypter bei Nacht ohne Licht fahren, das ist jetzt kein Scherz, sondern grausame Realität. Irgendwann auf Landstrasse oder Autobahn, wenn man ein anderes Fahrzeug vermutet wird dann aufgeblendet – kurz Lichthupe gegeben, sich gefreut, dass man einen anderen gesehen hat, und schon gehts wieder dunkel im Blindflug weiter. Ich bin tausend Tode gestorben, aber wir sind wirklich lebend beim Schiff angekommen.
Im Nachhinein vermute ich schon wieder ein Konzept dahinter, damit die Leute jetzt wirklich zu Allem Ja und Amen sagen. Denn das Erste was der Reiseleiter uns auf dem Schiff erklärte war, dass wir jetzt rund 200 EUR je Pärchen Trinkgeld im Voraus zahlen sollten. Und tatsächlich es funktionierte, alle Mitreisenden zahlten, vermutlich aus Angst nochmal dunkel Auto fahren zu müssen. Ich weigerte micht, standhaft. Und sagte zu, dass ich gerne Trinkgeld gebe, aber auch nur dann wenn ich mit einer Leistung zufrieden bin, ansonsten nicht – und dabei bin ich geblieben.
Meine Frau und ich gingen zu unserer Kajüte, die im Dunkeln lag und wir wollten nur noch schlafen. Das Ganze hier grenzte an Gefangenennahme mit Schlafentzug als Foltermittel. Wir schliefen schnell in getrennten Betten ein und wachten dann am nächsten Morgen auf. Wobei ich mir nicht sicher war ob ich wachte oder noch träumte, denn meine Matratze war mit Blut beschmiert, das Badezimmer schmutzig und schimmelig, genau wie der Duschvorhang, die Toilettenbrille stammte bestimmt noch im Originalzustand vom Tag an dem das Schiff im Jahre 1953 gebaut wurde. Im Übrigen ich will es erwähnen hatte wir auch hier ein 5-Stern Nilkreuzfahrt Schiff gebucht. Mein Angelkahn ist komfortabler!!!
Ich ließ also am ersten Morgen alles in der Kajüte ersetzen und auf den neuesten Stand bringen, dass wurde mir vom Reiseveranstalter in Deutschland den ich telefonisch kontaktierte versichert und so geschah es auch. Um es aber kurz zu machen, wir hatten 7 Tage Nilkreuzfahrt gebucht, am 3. Tag bekamen alle Mitreisenden und am 4. Tag auch meine Frau und ich die – bitte verzeihen Sie – Scheisserei und zwar ganz arg, so dass wir malad auf dem Schiff lagen und nur wenig an Ausflügen teilnehmen konnten. Ich fotografierte dafür unseren Nilkreuzfahrt Kapitän, der in der Nacht seinen Stuhl zum Bett umfunktionierte und dort schlief, weniger als 2qm groß, ein bewundenswerter Mann.
Fortsetzung folgt…
© Daniel Fleck – Fotolia.com
© HKB – quadriga
Eine Antwort
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