Kreuzfahrten auf dem Main-Donau-Kanal
Seine Umgebung adelt ihn: Der Main-Donau-Kanal führt durch Landschaften von einzigartigem kulturellem Reichtum und faszinierender Naturschönheit. Eine Kreuzfahrt auf diesem außergewöhnlichen Wasserweg ist selbst für erfahrene Flusskreuzfahrer ein bezauberndes Erlebnis.
Geschichte des Main-Donau-Kanals
Schon Karl der Große träumte von der Überwindung der Europäischen Wasserscheide, welche die Nordsee vom Schwarzen Meer trennt. Er strebte als Erster die Verknüpfung der Flusskomplexe von Rhein/Main und Donau durch den Bau eines Kanals an, der die Möglichkeit eines durchgehenden Schiffsverkehrs von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer eröffnen sollte. Diese „Fossa Carolina“ genannte Verbindung geriet allerdings bald wieder in Vergessenheit. Erst Ludwig I. von Bayern griff das Projekt wieder auf. 1846 wurde der Ludwig-Donau-Main-Kanal eröffnet, der historische Vorgänger der heutigen Wasserstraße.
1992 schließlich wurde nach über 30-jähriger Bauzeit der neue Main-Donau-Kanal in Betrieb genommen. Er erstreckt sich zwischen Bamberg und Kelheim auf einer Länge von 171 km und erreicht bei Hilpoltstein eine Höhe von 406 m ü. NN – damit ist er die höchste Wasserstraße Europas.
Flusskreuzfahrt auf dem Main-Donau-Kanal: Von Bamberg über Nürnberg bis Hilpoltstein
Vom Main kommend, beginnt die Wasserstraße zunächst im Flussbett der Regnitz, die bei Bamberg in den Main mündet. Von hier bis zur Wasserscheide bei Hilpoltstein wird der Kanal mittels Schleusen, die technische Meisterwerke darstellen, 175,1 m Höhenunterschied überwinden.
Die Route der Main-Donau-Kanal Kreuzfahrt startet mit einem städtebaulichen Glanzlicht, der Kaiser- und Bischofsstadt Bamberg. Der in Gänze erhaltene historische Stadtkern ist als Weltkulturerbe in der Liste der UNESCO eingetragen. Bamberg wird auch gern als „Rom des Nordens“ bezeichnet. Wie die antike Hauptstadt ist es auf sieben Hügeln errichtet. Die verzweigten Arme der Regnitz, die sich durch die Stadt schlängeln, geben ihr zusätzlich einen besonderen Charme.
Im weiteren Verlauf führt die Route durch das geschichtsträchtige Forchheim, eine über 1250 Jahre alte Königsstadt und „Eingangstor zur Fränkischen Schweiz“.
Vorbei an Fürth und Erlangen erreicht das Kreuzfahrtschiff schließlich Nürnberg. Die mit ca. 500.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Bayerns hat ihren mittelalterlichen Charakter trotz der Größe erhalten können. Die Nürnberger Burganlage ist das Wahrzeichen der Stadt. Die Stadtmauer mit über 70 Mauertürmen ist noch fast komplett erhalten. Eine weitere weltbekannte Attraktion ist der bereits seit Jahrhunderten alljährlich stattfindende Nürnberger Christkindlesmarkt. Von Nürnberg aus geht es weiter südwärts. Kurz nach der Schleuse Hilpoltstein überquert die Wasserstraße schließlich die Europäische Hauptwasserscheide und hat damit ihren höchsten Punkt erreicht. Ab der nächsten Schleuse geht es wieder „abwärts“…
Main-Donau-Kanal mit dem Schiff bereisen: Durch Sulz- und Altmühltal nach Kelheim
Hat der Main-Donau-Kanal die Fränkische Schweiz bei Forchheim nur am Rande gestreift, so taucht er nun ein in den Naturpark Altmühltal. Die letzten fast 35 km fließt der Kanal sogar im Flussbett der Altmühl. Zunächst jedoch geht er zum Ende der Scheitelhaltung in den Flusslauf der Sulz, einem kleinen Nebenfluss der Altmühl, ein.
Er passiert die idyllische Stadt Berching, ein „Kleinod des Mittelalters“, wie sie sich selbst nennt. Kurz darauf folgt die Abtei Plankstetten, ein Benediktiner-Kloster aus dem zwölften Jahrhundert. Bei Beilngries verlässt der Kanal das Flussbett der Sulz. Letztere vereinigt sich südlich der Stadt mit der Altmühl, während der Main-Donau-Kanal am Nordrand weiter fließt Richtung Dietfurt. Dort treffen Wasserstraße und Altmühl zusammen und vereinigen sich im Flussbett der Altmühl.
Ca. 15 km mäandert der Fluss nun gemächlich durch das Altmühltal und vollführt eine enge Schleife, bevor die weithin sichtbare Rosenburg in Erscheinung tritt. Die aus dem zwölften Jahrhundert stammende Burganlage oberhalb der Stadt Riedenburg beherbergt einen Falkenhof und mit etwas Glück sieht man dort Adler, Falken und Geier kreisen. Weiter flussabwärts thront majestätisch auf einem steil abfallenden Kalkfelsen die Burg Prunn. In der gut erhaltenen Ritterburg aus dem elften Jahrhundert fand man eine Handschrift des Nibelungenliedes.
Von seiner schönsten Seite zeigt sich das Altmühltal bei Essing: Mächtige, steile Kalkfelsen des Fränkischen Jura ragen über den Ort und über allem thront Burg Randeck, eine der ältesten Burgen Bayerns.
Bei Kelheim mündet der Main-Donau-Kanal schließlich in die Donau. Die Stadt stellt einen würdigen Abschluss der Kanal-Kreuzfahrt dar, wartet sie doch nicht nur mit einem einladenden historischen Stadtkern, sondern in unmittelbarer Nachbarschaft noch mit dem Donaudurchbruch bei Kloster Weltenburg auf. Wer nicht genug bekommen kann, hat hier die Möglichkeit seine maritine Reise mit einer Flusskreuzfahrt auf der Donau fortzuführen.
Eine Antwort
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